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Gemälde ,,Der Träumer" von Caspar David Friedrich |
Im Abendroth in der Zeitung für die elegante Welt Jhg. 1818 veröffentlichte
Karl Lappe das Gedicht ,,Im Abendrot“, das sich auf Seite 1642 findet. Diese
Zeitung wurde im Verlag Leopold Voß herausgegeben.
Drei Gedichte von Karl Lappe vertonte Franz Schubert: Zwei als Lieder, eines als Männerquartett. Schubert war 28 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.
Autor
Karl Gottlieb Lappe wurde am 24. April 1773 in Wusterhusen
und starb am 28. Oktober 1843 in Stralsund. Er war ein pommerscher Dichter und
Mitbegründer der literarischen Wochenzeitschrift Sundine.
Karl Lappe war der jüngste Sohn des Pfarrers von Wusterhusen
(gelegen zwischen Wolgast und Greifswald). Nach dem frühen Tod seines Vaters
besuchte er ab 1780 die Stadtschule in Wolgast, deren Rektor Ludwig Gotthard
Kosegarten war. Ab 1790 studierte er an der Universität in Greifswald
Theologie, Philosophie und Philologie. Hier lernte er auch Ernst Moritz Arndt
kennen, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verband.
1817 musste er den Lehrerberuf nach einer schweren
Erkrankung aufgeben. Er ließ sich in Pütte nieder und beschäftigte sich fortan mit
der Schriftstellerei und der Erziehung seiner Kinder, die er mit seiner 1801
geehelichten Frau Ulrica hatte. Von dieser für ihn sehr glücklichen Zeit zeugen
zahlreiche Gedichte.
1843 starb Karl Lappe in Stralsund. Er wurde auf dem
Frankenfriedhof begraben. Auf seinem von der Freimaurerloge „Sundia zur
Wahrheit“ gepflegten Grab wurden Zeilen eines von ihm verfassten Gedichtes
eingeprägt: „Schlaf oder Tod, hell strahlt das Morgenroth“. Das Grab ist 1960 beseitigt
worden.
Der Karl-Lappe-Verein pflegt in Wusterhusen das Erbe des
Dichters. Im dortigen Pfarrhaus gibt es eine ständige Ausstellung zu Leben und
Werk Karl Lappes.
Inhalt
O wie schön ist deine Welt,
Vater, wenn sie golden strahlet!
Wenn dein Glanz herniederfällt,
Und den Staub mit Schimmer malet;
Wenn das Roth, das in der Wolke blinkt,
In mein stilles Fenster sinkt!
Könnt' ich klagen, könnt' ich zagen?
Irre seyn an dir und mir?
Nein, ich will im Busen tragen
Deinen Himmel schon [dahier]1.
Und dies Herz, eh' es zusammenbricht,
Trinkt noch Gluth und schlürft noch Licht.